Erfolg für den Bruno Manser Fonds

Hollywood-Star bricht das Schweigen zu veruntreuten malaysischen Staatsgeldern – Bruno Manser Fonds verlangt volle Transparenz zu seinen Beziehungen zum Umfeld von Malaysias Premier Najib Razak

BASEL/KUALA LUMPUR/HOLLYWOOD Hollywood-Star Leonardo DiCaprio will veruntreute Gelder rückerstatten, die aus dem malaysischen Staatsfonds 1MDB an ihn und an die Leonardo DiCaprio-Stiftung geflossen sind. Dies sagte gestern eine Sprecherin des Schauspielers. DiCaprio gab an, im Fall 1MDB mit dem US-Justizministerium zusammenzuarbeiten.

DiCaprio war unter Druck geraten, nachdem das US-Justizministerium nachwies, dass 61 Millionen US-Dollar aus dem Staatsfonds 1MDB illegalerweise für die Finanzierung des von ihm co-produzierten Films The Wolf of Wall Street verwendet worden waren. Zudem soll seine im Umweltbereich engagierte Leonardo DiCaprio Foundation mindestens 2 Millionen US-Dollar Spenden aus dem Umfeld von Malaysias Premier Najib Razak erhalten haben. Das Geld floss teilweise über Konten der Schweizer Banken BSI und Falcon Private Bank.

Letzte Woche forderte der Bruno Manser Fonds an einer Pressekonferenz in London DiCaprio zum Rücktritt als UNO-Klimabotschafter auf, falls er sich nicht von den kriminellen Machenschaften seiner malaysischen Freunde Jho Low und Riza Aziz distanziere. Low und Aziz sind die Schlüsselpersonen im 1MDB-Skandal, bei dem mutmasslich über 3 Milliarden US-Dollar an Staatsgeldern gestohlen wurden.

Der Bruno Manser Fonds begrüsst die Ankündigung des Schauspielers, fordert aber volle Transparenz in Bezug auf seine wirtschaftlichen Beziehungen zu politisch exponierten Personen (PEPs) aus Malaysia. „Leonardo DiCaprio schuldet der Öffentlichkeit Rechenschaft darüber, wie viel Schwarzgeld an ihn und seine Stiftung geflossen ist“, sagte Geschäftsleiter Lukas Straumann.

DiCaprio weilte letztes Wochenende zur Premiere des Klimaschutz-Films Before The Flood in London. Auf Geheiss von DiCaprios Sicherheitsteam wurden zwei Delegierte des Bruno Manser Fonds – Geschäftsleiter Lukas Straumann und Kampagnenleiterin Johanna Michel – von der Teilnahme an der Filmpremiere ausgesperrt.

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